Kulturerbe Streuobstwiese
Streuobstwiesen sind vom Menschen geschaffene Kulturlandschaften. Sie sind ein Überbleibsel des traditionellen Obstbaus früherer Zeiten und Zeugnis eines gelungenen menschlichen Eingriffs in die Natur.
Die Bauern pflanzten Obstbäume vielfältiger Arten und Sorten in weitem Abstand auf Acker- oder Weideland. So konnte mehrfach geerntet werden: Das Obst und das Holz der Bäume, die Weide für die Tiere oder der Ertrag von Garten- und Ackerland unter den Obstbäumen, die Imkerei lieferte den Honig und sorgt für eine gute Bestäubung der Baumblüte.
Es entwickelten sich prägende Obstlandschaften und stark regional geprägte Produkte und Verarbeitungkulturen sowie zahlreiche Feste und Traditionen.
Über die Jahrhunderte sammelte sich enormes Wissen über die verschiedenen Schnitttechniken zur Pflege der Bäume, zur Bewirtschaftung von Streuobstwiesen, zur Nutzung des Unterwuchses, zu Veredlungstechniken und Züchtungsmöglichkeiten an.
Ãœber 6.000 verschiedene und oft regional angepasste Obstsorten sind nachgewiesen und sind Teil einer Artenvielfalt, die es zu erhalten gilt. Der Pomologenverein beahrt dieses Wissen und gibe es in Seminaren weiter.
Auch Berufe wie der Imker, der Küfer, der Obstbennmeister entstanden aus dem Streuobstbau.
Diesen Kulturschatz gilt es zu bewahren und an kommende Generationen weiter zu geben.
Der Streuobstanbau in Deutschland ist Immaterielles Kulturerbe.
Das bestätigte die Kultusministerkonferenz am 19. März 2021. Diese Auszeichnung haben wir dem Verein Hochstamm Deutschland und seinen 1,3 Millionen Unterstützern zu verdanken.
„Die Wertschätzung gebührt allen Akteuren, die die Streuobstkultur am Leben halten und zum Erhalt der Streuobstwiesen beitragen. Ihr da draußen, die jährlich Bäume schneidet und nachpflanzt, das Obst aufsammelt und tolle Produkte daraus herstellt oder Fortbildungen durchführt, seid die Bewahrer dieser Kulturform und habt euch die Anerkennung verdient.“
(Quelle:Martina Hömann, Hochstamm Deutschland)