"Inzwischen wissen wir, was uns noch blüht – nämlich immer weniger!"
Streubst-Begeisterung…
Der Streuobstbau ist eine naturverträgliche Bewirtschaftungsform mit hochstämmigen Obstbäumen verschiedener Arten und oft regioanltypischen alten Sorten. Die Bäume stehen eher „verstreut“ in der Landschaft. Im Gegensatz dazu arbeitet der Erwerbsobstbau fast ausschließlich mit eng bepflanzten Plantagen niedrigstämmiger Büsche.
Was macht das Besondere einer Streuobstwiese aus?
Wenn man im Frühling unter den blühenden Obstbäumen spazieren geht, kann man es spüren: Neben dem wunderbaren Duft und dem Summen der Insekten ist da eine ganz besondere Energie, die auch uns Menschen gut tut. Hier ist die Natur noch in Ordnung.
FrĂĽher gab es auch bei uns in jedem Dorf Obstbauern und in jedem Obstgarten standen die alten Sorten.
Wer kennt noch den einzigartigen Geschmack von Goldparmäne, Ananasrenette oder Prinzenapfel?
Viele der alten Sorten haben sich seit Jahrhunderten bewährt sind auch ohne Einsatz von Pestiziden naturgesund.
Heute sind davon nur noch wenige Bäume vorhanden. Die Streuobstflächen sind oft seit Jahrzehnten nicht ordentlich gepflegt und in schlechtem Zustand.
Wir wollen uns gemeinsam um die vorhandenen Streuobstwiesen kümmern aber auch neue Flächen und Wege bepflanzen, das alte Wissen bewahren und an unsere Kinder weiter geben. Nur so können wir diesen wertvollen Lebensraum und Kulturschatz erhalten.
Was ist sonst noch wichtig?
Bestimmte Vogel- und Tierarten finden wir erst auf zusammenhängenden, großen Flächen oder bestimmten angrenzenden Landschaftsräumen. So benötigt beispielsweise ein Grünspechtpaar ein Revier von mindestens 50 Hektar Größe. (HÖLZINGER 1987).
Die Vernetzung der verschiedenen Biotope ist von besonderer Bedeutung für die Artenvielfalt. Bewachsene Feldraine, Hecken, Gräben und Gewässerrandstreifen dienen als Wanderkorridore, Rückzugsraum und Nahrungsquelle für viele Tierarten.
Deshalb ist jede Fläche, die wir für den Naturschutz erhalten können so wertvoll.